Nikolaus Bernhardt
2013-06-15 09:31:22 UTC
Hallo,
der eine oder andere wird sich erinnern, daß wir auch hier eine Diskussion
hatten, ob Kennzeichnungen für Polizisten sinnvoll sind oder nicht.
Ich empfinde es als ein Gebot der Höflichkeit, wenn der Polizist, der mich
um Namen, Ausweis, Führerschein und Fahrzeugpapieren bittet (oder manchmal
auch etwas weniger freundlich auffordert), mir auch mitteilt, wer er ist.
Ich empfinde es als Notwendigkeit, einzelne Polizisten identifizieren zu
können, wenn es etwas heftiger zur Sache geht. Immer wieder kommt es vor,
daß Menschen grob behandelt werden, sich aber keiner der Anwesenden
erinnern kann, welcher der (vermummten) Polizisten es gewesen sein könnte.
Auch Videos helfen oft nicht weiter.
Das passiert vielleicht nur in Einzelfällen, aber es passiert. Und ist
unschön. Weil einzelne Polizisten so den Ruf der Polizei als "Freund und
Helfer" beschädigen.
Nun gibt es nicht nur Argumente für Namensschild oder Kennzeichnung per
Nummer, hier in der Diskussion und in den Medien gab es auch Kritik an
einer Kennzeichnung an sich oder an der Form der Kennzeichnung. Wir
erinnern uns:
- Eine Identifizierbarkeit des einzelnen Polizisten könnte dazu führen, daß
Anwälte über Akteneinsicht die Identität des Polizisten aufdecken könnten.
Das könnte zu einer großen Zahl von Strafanzeigen gegen Polizisten führen,
die die Arbeit von Polizei und Justiz lahmlegte.
- Identifizierbarkeit könnte zu Belästigungen oder gar zu Racheakten gegen
den Polizisten oder seine Familie führen.
- Die Namensschilder könnten dem Polizisten abgenommen bzw. abgerissen
werden und dann als Waffe gegen ihn eingesetzt werden.
Dei ersten beiden Argument klingen nachvollziehbar, das letzte Argument
sorgte für eine gewisse Heiterkeit, wenn man sich an die Pressekonferenz[1]
der DPolG erinnert.
Seit zwei Jahren tragen Berliner Polizisten Kennzeichnungsschilder. Die
Linkspartei im Berliner Parlament wollte nun wissen, wie die Erfahrungen
damit sind und stellte eine parlamentarische kleine Anfrage.
Der Berliner Innensenator Frank Henkel (CDU), der damals gegen die
Einführung der Schilder war, hat nun geantwortet.
Fälle, in denen die Identität einzelner Beamten durch durch die
Namenschilder öffentlich wurde: 0
Fälle, in denen Polizisten nach Aufdeckung der Identität durch
Namensschilder bedroht wurden: 0
Fälle, von Bedrohungen gegenüber Familien von Polizisten nach Aufdeckung
der Identität: 0
Fälle, in denen das Namensschild dem Polizisten abgenommen und als Waffe
gegen den Polizisten eingesetzt wurde: 0
Okay, wer als Polizist Angst hat, sein Namensschild könnte ihm abgenommen
und als Waffe gegen ihn einsetzt werden, sollte auch keinen Kugelschreiber
oder gar Dienstpistole tragen. Ein ausgebildeter Kämpfer töten einen
Menschen mit einem Kugelschreiber, mit einer Pistole kann auch ein Amateur
einen Menschen töten.
Vergessen wir nicht, daß es hierzulande eine Organisation gibt, die
(überwiegend) jungen Männern den Umgang mit Schußwaffen beibringt und sie
zum Töten ausbildet. Es gab Zeiten, in denen ein großer Teil der männlichen
Bevölkerung diese Organisation besuchen mußte.
Okay, zurück zum Thema, die Taz hatte zum Thema Namensschilder einen
Artikel[2].
Ich glaube, alle Argumente gegen Namensschilder und die seinerzeit
vorgebrachten Horrorszenarien können als widerlegt gelten. In anderen
Ländern ist es ganz normal, daß ein Polizist seine Dienstnummer trägt, daß
deswegen viel passiert, ist nicht bekannt.
Nik
1.)
2.) http://www.taz.de/Individuelle-Kennzeichnung-ist-harmlos/!117806/
der eine oder andere wird sich erinnern, daß wir auch hier eine Diskussion
hatten, ob Kennzeichnungen für Polizisten sinnvoll sind oder nicht.
Ich empfinde es als ein Gebot der Höflichkeit, wenn der Polizist, der mich
um Namen, Ausweis, Führerschein und Fahrzeugpapieren bittet (oder manchmal
auch etwas weniger freundlich auffordert), mir auch mitteilt, wer er ist.
Ich empfinde es als Notwendigkeit, einzelne Polizisten identifizieren zu
können, wenn es etwas heftiger zur Sache geht. Immer wieder kommt es vor,
daß Menschen grob behandelt werden, sich aber keiner der Anwesenden
erinnern kann, welcher der (vermummten) Polizisten es gewesen sein könnte.
Auch Videos helfen oft nicht weiter.
Das passiert vielleicht nur in Einzelfällen, aber es passiert. Und ist
unschön. Weil einzelne Polizisten so den Ruf der Polizei als "Freund und
Helfer" beschädigen.
Nun gibt es nicht nur Argumente für Namensschild oder Kennzeichnung per
Nummer, hier in der Diskussion und in den Medien gab es auch Kritik an
einer Kennzeichnung an sich oder an der Form der Kennzeichnung. Wir
erinnern uns:
- Eine Identifizierbarkeit des einzelnen Polizisten könnte dazu führen, daß
Anwälte über Akteneinsicht die Identität des Polizisten aufdecken könnten.
Das könnte zu einer großen Zahl von Strafanzeigen gegen Polizisten führen,
die die Arbeit von Polizei und Justiz lahmlegte.
- Identifizierbarkeit könnte zu Belästigungen oder gar zu Racheakten gegen
den Polizisten oder seine Familie führen.
- Die Namensschilder könnten dem Polizisten abgenommen bzw. abgerissen
werden und dann als Waffe gegen ihn eingesetzt werden.
Dei ersten beiden Argument klingen nachvollziehbar, das letzte Argument
sorgte für eine gewisse Heiterkeit, wenn man sich an die Pressekonferenz[1]
der DPolG erinnert.
Seit zwei Jahren tragen Berliner Polizisten Kennzeichnungsschilder. Die
Linkspartei im Berliner Parlament wollte nun wissen, wie die Erfahrungen
damit sind und stellte eine parlamentarische kleine Anfrage.
Der Berliner Innensenator Frank Henkel (CDU), der damals gegen die
Einführung der Schilder war, hat nun geantwortet.
Fälle, in denen die Identität einzelner Beamten durch durch die
Namenschilder öffentlich wurde: 0
Fälle, in denen Polizisten nach Aufdeckung der Identität durch
Namensschilder bedroht wurden: 0
Fälle, von Bedrohungen gegenüber Familien von Polizisten nach Aufdeckung
der Identität: 0
Fälle, in denen das Namensschild dem Polizisten abgenommen und als Waffe
gegen den Polizisten eingesetzt wurde: 0
Okay, wer als Polizist Angst hat, sein Namensschild könnte ihm abgenommen
und als Waffe gegen ihn einsetzt werden, sollte auch keinen Kugelschreiber
oder gar Dienstpistole tragen. Ein ausgebildeter Kämpfer töten einen
Menschen mit einem Kugelschreiber, mit einer Pistole kann auch ein Amateur
einen Menschen töten.
Vergessen wir nicht, daß es hierzulande eine Organisation gibt, die
(überwiegend) jungen Männern den Umgang mit Schußwaffen beibringt und sie
zum Töten ausbildet. Es gab Zeiten, in denen ein großer Teil der männlichen
Bevölkerung diese Organisation besuchen mußte.
Okay, zurück zum Thema, die Taz hatte zum Thema Namensschilder einen
Artikel[2].
Ich glaube, alle Argumente gegen Namensschilder und die seinerzeit
vorgebrachten Horrorszenarien können als widerlegt gelten. In anderen
Ländern ist es ganz normal, daß ein Polizist seine Dienstnummer trägt, daß
deswegen viel passiert, ist nicht bekannt.
Nik
1.)
2.) http://www.taz.de/Individuelle-Kennzeichnung-ist-harmlos/!117806/