Nikolaus Bernhardt
2017-01-07 10:18:15 UTC
Hallo,
die letzten Tage waren gepfägt von der Diskussion um die Vorgänge der
Silvesternacht und deren mediale Darstellung. Die Siskussion spitze sich in
der Benutzung des Begriffs "Nafri" zu.
Schnell entbrannte ein Streit über die Deutungshoheit. Steht "Nafri" nun
für "Nordafrikaner" an sich oder für den "Nordafrikanischen Intensivtäter"?
Darf man für eine Bevölkerungsgruppe, ob man nun den Nordafrikaner oder den
von dort stammenden Intensivtäter mein, mit einem Begriff abkürzen?
Besonders in sozialen Medien, die nur 140 Zeichen Platz für eine Nachricht
bieten und so zu Abkürzungen zwingen? Oder deren Nachrichten mit einem
möglichst kurzen, aber dennoch eingängigen #Hashtag versehen werden sollen?
Lösen wir uns einmal kurz von der aktuellen Diskussion und überlegen uns,
ob auch andere Fachsprachen ihre eigenen Begriffe haben?
Denken wir an Begriffe wie:
Ebene-8-Problem
PEBCAK
DAU
Bei der Feuerwehr kennt man Begriffe wie:
VU (Verkehrunfall)
VB (Vollbrand)
A-Träger (Atemschutz)
Beim Bund benutzen wir:
Grennie (für Soldaten, die gerne ihren Helm im Wald vergraben, nein NICHT
vorher absetzen)
SanSo (SanitätsSOldat)
Blitz-Boy (Fernmelder, bei denen es manchmal funkt)
Auch die Polizei hat viele Abkürzungen, wie wir den Medien entnehmen
durften:
LaDi (Ladendieb)
HiLoP (Hilflose Person)
LiMo (LinksMotievierter Täter)
(Hool) (Hooligen, der nicht nur in der "3. Halbzeit" für Action sorgt)
Manche Bezeichnungen sind eher sachlich, manche etwas unsachlicher. Das
passiert wohl, wenn Menschen kommunizieren.
Nun stellt sich (mir) die Frage, ob uns an (eveltuell) unschöne Begriffe
mehr stören sollten als die Menschen oder Vorfälle, die sie beschreiben.
"LaDi" genannt zu werden ist nicht schmeichelhaft, in Läden zu klauen ist
aber auch nicht nett.
Was stört uns bzw. was sollte uns stören? Dass es Intensivtäter gibt, die
gelernt haben, dass die "Härte des Rechtsstaat" nur Bla-Fasel von
Politikern ist, oder dass es einen prägnanten Begriff für diese Gruppe
gibt?
Und wenn wir schon über (vermeintlich nationalistische oder gar
rassistische) Begriffe nachdenken, was ist mit begriffen wie
"Käsköppe" für Niederländer
"Froschfressen" für Franzosen
"Ösis" für Österreicher
"Amis" für US-Amerikaner?
Haben wir in unserer Sprache überhaupt sinnvolle uns eindeutige
Bezeichnungen?
"Neger" soll man ja nicht mehr sagen. Aber was verwenden wir dann?
"Stark pigemtierter Mensch"? Klingt sperrig ziemlich doof.
"Farbiger"? Nun, auch meine Haut hat eine Farbe, kein Mensch ist farblos,
passt also auch nicht.
Afro-$Nationalität? Und wenn die Vorfahren aus den USA stammen? Dann wäre
Afro-Deutscher auch ziemlich bekloppt.
"Dunkelhäutiger Mensch"? ob das so toll ist?
Ich glaube, wie wir den Menschen auch immer bezeichnen wollen, die (für
mich) entscheidende Frage ist, ob wir dabei Respekt vor dem Menschen habe
oder eben nicht. Ein "Neger", und dabei wissend, dass es vom lateinischen
Wort für "schwarz" abstammt, mit einer freundlichen oder neutralen
Geisteshaltunh ist mir lieber als ein anderer Begriff, der mit innerem Ekel
ausgesprochen wird.
"Negerküsse" heißen bei mir immer noch so und nicht "Schokoladenschaumküsse
mit afrikanischem Migrationshintergrund"...
Nik
die letzten Tage waren gepfägt von der Diskussion um die Vorgänge der
Silvesternacht und deren mediale Darstellung. Die Siskussion spitze sich in
der Benutzung des Begriffs "Nafri" zu.
Schnell entbrannte ein Streit über die Deutungshoheit. Steht "Nafri" nun
für "Nordafrikaner" an sich oder für den "Nordafrikanischen Intensivtäter"?
Darf man für eine Bevölkerungsgruppe, ob man nun den Nordafrikaner oder den
von dort stammenden Intensivtäter mein, mit einem Begriff abkürzen?
Besonders in sozialen Medien, die nur 140 Zeichen Platz für eine Nachricht
bieten und so zu Abkürzungen zwingen? Oder deren Nachrichten mit einem
möglichst kurzen, aber dennoch eingängigen #Hashtag versehen werden sollen?
Lösen wir uns einmal kurz von der aktuellen Diskussion und überlegen uns,
ob auch andere Fachsprachen ihre eigenen Begriffe haben?
Denken wir an Begriffe wie:
Ebene-8-Problem
PEBCAK
DAU
Bei der Feuerwehr kennt man Begriffe wie:
VU (Verkehrunfall)
VB (Vollbrand)
A-Träger (Atemschutz)
Beim Bund benutzen wir:
Grennie (für Soldaten, die gerne ihren Helm im Wald vergraben, nein NICHT
vorher absetzen)
SanSo (SanitätsSOldat)
Blitz-Boy (Fernmelder, bei denen es manchmal funkt)
Auch die Polizei hat viele Abkürzungen, wie wir den Medien entnehmen
durften:
LaDi (Ladendieb)
HiLoP (Hilflose Person)
LiMo (LinksMotievierter Täter)
(Hool) (Hooligen, der nicht nur in der "3. Halbzeit" für Action sorgt)
Manche Bezeichnungen sind eher sachlich, manche etwas unsachlicher. Das
passiert wohl, wenn Menschen kommunizieren.
Nun stellt sich (mir) die Frage, ob uns an (eveltuell) unschöne Begriffe
mehr stören sollten als die Menschen oder Vorfälle, die sie beschreiben.
"LaDi" genannt zu werden ist nicht schmeichelhaft, in Läden zu klauen ist
aber auch nicht nett.
Was stört uns bzw. was sollte uns stören? Dass es Intensivtäter gibt, die
gelernt haben, dass die "Härte des Rechtsstaat" nur Bla-Fasel von
Politikern ist, oder dass es einen prägnanten Begriff für diese Gruppe
gibt?
Und wenn wir schon über (vermeintlich nationalistische oder gar
rassistische) Begriffe nachdenken, was ist mit begriffen wie
"Käsköppe" für Niederländer
"Froschfressen" für Franzosen
"Ösis" für Österreicher
"Amis" für US-Amerikaner?
Haben wir in unserer Sprache überhaupt sinnvolle uns eindeutige
Bezeichnungen?
"Neger" soll man ja nicht mehr sagen. Aber was verwenden wir dann?
"Stark pigemtierter Mensch"? Klingt sperrig ziemlich doof.
"Farbiger"? Nun, auch meine Haut hat eine Farbe, kein Mensch ist farblos,
passt also auch nicht.
Afro-$Nationalität? Und wenn die Vorfahren aus den USA stammen? Dann wäre
Afro-Deutscher auch ziemlich bekloppt.
"Dunkelhäutiger Mensch"? ob das so toll ist?
Ich glaube, wie wir den Menschen auch immer bezeichnen wollen, die (für
mich) entscheidende Frage ist, ob wir dabei Respekt vor dem Menschen habe
oder eben nicht. Ein "Neger", und dabei wissend, dass es vom lateinischen
Wort für "schwarz" abstammt, mit einer freundlichen oder neutralen
Geisteshaltunh ist mir lieber als ein anderer Begriff, der mit innerem Ekel
ausgesprochen wird.
"Negerküsse" heißen bei mir immer noch so und nicht "Schokoladenschaumküsse
mit afrikanischem Migrationshintergrund"...
Nik